Frische Ideen für neue Konzepte
Studienprojekte als Impulse für Debatten zur Theaterlandschaft, Teil 1: Beiträge für Frankfurt a.M. von Annette Menting und Nadja Chawaf
In: Bühnentechnische Rundschau (2020), H. 1, S. 86-89.
Mehrere Theaterstudien von Architekturfakultäten wurden hinsichtlich ihrer Impulse für die gegenwärtigen Diskussionen im Kontext des DFG-Forschungsprojektes „Architektur und Raum für die Aufführungskünste“ beobachtet. Dieser erste Teil widmet sich den Studienentwürfen für die Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main und ihrer Einbindung in die allgemeinen Debatten und die Ausstellungen des Deutschen Architekturmuseums.
Für Studienarbeiten besteht ein offener Denkraum, um neue Konzeptionen für Theaterarchitektur zu entwickeln. So werden an Hochschulen und Akademien architektonische Ideen generiert, die als Basis für den öffentlichen Diskurs genutzt werden können. Während in den 1960er-Jahren auf diesem Weg experimentelle Lösungen gesucht wurden, orientieren sich die Ideenmodelle zeitgenössischer Studienprojekte zumeist an konkreten Orte, definierten Typologien und einer möglichen Realisierbarkeit. In den letzten Jahren intensivieren sich Diskussionen um Theaterbauten angesichts der rapide ansteigenden Modernisierungs- oder Neubaubedarfe in vielen Städten. Interessant ist dabei, wie die Debatten geführt, wie die Öffentlichkeit in Entscheidungsprozesse einbezogen oder der Anspruch darauf erstritten wird. Auch zu den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main mit Schauspiel und Oper hatte sich nach der Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie 2017 zur Sanierung oder Neubau am Originalstandort eine öffentliche Diskussion entwickelt. Vor diesem Hintergrund nehmen Studienentwürfe zur Architektur für die Aufführungskünste inzwischen eine größere Rolle ein und beleben den Diskurs. Verschiedene Hochschulen und Institutionen haben sich hier eingebracht insbesondere Prof. Felix Waechter von der TU Darmstadt, Prof. Meinhard von Gerkan und Stefan Schütz von der aac Hamburg sowie das Deutsche Architekturmuseum Frankfurt a.M.
Die sehr unterschiedlichen Entwicklungen und Entwürfe für die Städte Frankfurt a.M. und Chemnitz präsentieren und kommentieren die Autorinnen in zwei Teilen in der Bühnentechnische Rundschau 2020.