Annette Menting: Topologie Chemnitz. Spielstätten im Stadtkontext. Leipzig, Juni 2021
ARBEITSHEFT #3: Urbane Topologien und Orte für die Aufführungskünste
Die ARBEITSHEFTE zu den Urbanen Topologien und Orten für die Aufführungskünste stellen aus dem Untersuchungsbereich Architektur und Stadt eine Auswahl an Topologien und Fallstudien vor. Sie zeigen die Situation von Spielstätten im Kontext ausgewählter kleiner und großer Großstädte. Zugleich geben sie Einblick in das baulich-räumliche Spektrum unterschiedlicher Aufführungsorte, sodass beobachtet werden kann, wie die Künste sich in den Stadtraum bewegen und Zugänge zu diesen Räumen geschaffen werden. In Fallstudien werden exemplarische Spielstätten genauer recherchiert und betrachtet, wobei neben dem realisierten Bauwerk auch die Entwicklungs- und Planungsprozesse sowie die Gebrauchsweisen untersucht werden, um zu beobachten, inwiefern die Raumpraktiken als konstitutive Gestaltungsparameter sowohl aus Sicht der Architektur als auch der Aufführung verstanden werden. Oftmals werden Perspektiven für die zukünftige Entwicklung eingebunden, da in den letzten Jahren eine Intensivierung von Entwurfs- und Bauaktivitäten in diesem Bereich festzustellen ist.
Im Zentrum des ARBEITSHEFTES #3 steht die Stadt Chemnitz als Beispiel einer Urbanen Topologie. Dem vorangestellt wird zunächst die Kartierung der Bestandsaufnahme von Spielstätten im bundesdeutschen Raum, in der grundlegende Daten zu Theatergebäuden und Spielstätten zusammengefasst sind. Dieses Mapping ermöglicht eine topografische Gesamtübersicht sowie eine Bezugnahme auf einzelne Regionen und Bundesländer, in diesem Fall auf Sachsen. Weiterhin wird in die Methodik der Urbanen Topologie eingeführt, mit der eine projektspezifische Darstellungsform entwickelt wurde, die mit den Relationen verschiedener Spielstätten an einem Ort nicht nur die geografische Lokalisierung erfasst, sondern auch den konzeptionellen Standort. Die Topologie ergänzt die Bestandsaufnahme und umfasst neben Stadttheatern, Privattheatern, Spielstätten der freien Szene und mischgenutzten Kulturbauten auch temporär genutzte Festivalorte, Interimsspielstätten und Häuser der Künste. In einer vergleichenden Untersuchung werden die Chemnitzer Spielstätten und ihre Beziehungen innerhalb der Stadt beschrieben, um die spezifische Situation als Resultat aus verschiedenen Entstehungszeiten und kulturellem Verständnis nachvollziehen zu können. Diese Analyse wird auch für andere Städte durchgeführt, sodass mit den nächsten Ausgaben der ARBEITSHEFTE die Relation der Topologie Chemnitz zu weiteren Städten hergestellt werden kann. Außerdem werden einzelne Spielstätten aus den Urbanen Topologien als Fallstudie ausgewählt, so das Schauspielhaus Chemnitz, und als Ort für die Aufführungskünste zum Thema weiterer Publikationen in der Reihe.
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