Bühnenrealität, Theater-Spielräume, Monographie 2000-2015
Ein Vortrag aus der Positionen-Reihe "Szene – Raum und Spiel" / 25.11.2015 / Mit: HENRIK AHR - Bühnenbildner, Salzburg/Wien / Ort: Vortragsreihe Positionen HTWK Leipzig
Mal ist es ein prägnanter Schriftzug, dann ein charakteristisches Objekt wie eine Goldwand oder einzelne Materialien wie Beton, Farbe und Licht - die Bühnenbilder von Henrik Ahr sind durch ihre Reduktion auf wenige Elemente und ausgewählte Details geprägt. Seine Bühnengestaltungen bilden prägnante Setzungen im Raum als „Fassung“ für das Spiel und öffnen zugleich den Raum der Imagination. „Mit meinen Raumbeschreibungen versuche ich eine Situation zu erzeugen, in der der Schauspieler nur noch auf Sich und sein Spiel fokussiert ist“, so Henrik Ahr. „Die von mir gebauten Raumabstraktionen versuchen durch unmerkliche Veränderungen von Raumvolumen, Licht, Drehungen oder Starrheit die Grundstimmung eines Theaterstückes zu übersetzten.“ Für die Inszenierungen von renommierten Regisseuren wie Michael Thalheimer, Christof Loy und dem inzwischen am Schauspiel Leipzig als Intendanten wirkenden Enrico Lübbe entwickelt Henrik Ahr seit vielen Jahren Bühnenbilder im Thalia Theater Hamburg, dem Schauspielhaus Zürich, der Bayrischen Staatsoper München - und nicht zuletzt dem Leipziger Schauspiel.
Der Bühnenbildner, Maler und Architekt Henrik Ahr studierte nach seinen Stationen als Koch und freier Künstler Ende der neunziger Jahre Architektur an der HTWK Leipzig. Seit 2010 ist er Professor und Leiter der Abteilung Bühnengestaltung am Mozarteum in Salzburg. Regelmäßig realisiert er Bühnenbilder an deutschen und europäischen Theatern zu Stücken wie „Woyzeck“ von Georg Büchner, „Liebelei“ von Arthur Schnitzler oder Opern wie „Lurcrezia Borgia“ von Gaetano Donizetti.