Bauten, Orte und Räume im Wandel
Das Forschungsprojekt „Architektur und Raum für die Aufführungskünste“ von Barbara Büscher; Verena Eitel; Annette Menting.
In: Bühnentechnische Rundschau (2018), H. 2, S. 108-111
Auszug aus dem Beitrag: „Die Thematik der Anordnung von Theaterbauten im Stadtkontext, ihre Wirkung für den öffentlichen Raum und die Wechselwirkungen mit anderen Aufführungsorten wird in toplogischen Untersuchungen ausgewählter Städte untersucht. Eine der Städte ist Chemnitz, wo neben den Theatern der Stadt auch eine Stadthalle als variabler Mehrzweckbau errichtet wurde. Angesichts der Stadtgröße mit rund 300.000 Einwohnern in den 1960er Jahren wies die damalige Karl-Marx-Stadt ein ungewöhnlich dichtes Angebot von Aufführungsorten auf. Dies erklärt sich aus der historischen Entwicklung nach 1945 zunächst mit dem Wiederaufbau der kriegsbeschädigten Oper und der provisorischen Einrichtung des Schauspielhauses in dem Festsaal des städtischen Altenheimes. Mitte der 1960er Jahre fällt die kulturpolitische Entscheidung zur Errichtung einer Stadthalle als neues kulturelles Zentrum und moderner Mehrzweckbau (1969-74, Architekten: Rudolf Weißer Kollektiv mit Wladimir Rubinow). Dieser Bau ist mit einem großen und kleinen Saal ausgestattet, die beide für verschiedene Veranstaltungen und Versammlungen von Konzert, Debatte, Tanz, Schauspiel, Ausstellung bis Boxkampf und damit als Programm aus Unterhaltung, Kunst und Politik konzipiert sind.“